Bochum: Polizei entdeckt Ursache von Haus-Explosion – und ermittelt jetzt wegen „fahrlässiger Tötung“

Der Schock in Bochum sitzt noch immer tief. Drei Tage nach der Explosion eines Mehrfamilienhauses im Stadtteil Linden trauern Familie, Freunde und Nachbarn um die verstorbene Bewohnerin (61). Sie wurde unter den Trümmern verschüttet und konnte nur noch leblos geborgen werden.

Ganz Bochum fragt sich seit Dienstag (10. Januar), wie es zu dem Unglück kommen konnte. Ermittler von Polizei und Staatsanwaltschaft haben in den vergangenen Tagen intensiv die mögliche Ursache der Explosion unter die Lupe genommen. Sie ermitteln jetzt gegen mehrere Personen wegen eines schweren Verdachts.

Bochum: Ermittler entdecken Gasleck

So konnten die Ermittler in der Zwischenzeit die Stelle lokalisieren, wo das Gas ausgetreten sein dürfte. Das betroffene Teilstück der Leitung wurde ausgeschnitten und beschlagnahmt. Dazu stellte die Polizei einen Bohrkopf sicher, der die Gasleitung durchdrungen haben muss.

Die Ermittler gehen nach bisherigem Ermittlungsstand davon aus, dass das Unglück bei Bauarbeiten zur Verlegung von Glasfaserkabeln durch eine Essener Tiefbaufirma am Dienstagnachmittag oder -abend passiert sein muss. Das Unternehmen und seine Mitarbeiter stehen jetzt im Fokus der Ermittlungen.

BochumHier stand am Dienstagabend noch ein Einfamilienhaus. Foto: Dominik Göttker

Polizei Bochum durchsucht Tiefbaufirma

Die Polizei Bochum hat bereits unter anderem bei der Essener Tiefbaufirma Durchsuchungen durchgeführt, um möglicherweise relevante Unterlagen sicherzustellen. Diese müssen nun „in aller Sorgfalt“ ausgewertet werden, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft.

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Demnach haben die Ermittler mehrere Beschuldigte unter anderem wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung ins Visier genommen. Bis zu einer möglichen Anklage wird es aber noch einige Zeit dauern. „Aufgrund der Komplexität des Sachverhalts, insbesondere der baurechtlichen und technischen Gegebenheiten, werden die Ermittlungen auch durch zwei Sachverständige begleitet“, erklären die Behörden. Nach den Ermittlungsarbeiten vor Ort kann nun immerhin mit der Reparatur der beschädigten Gasleitung an der Keilstraße begonnen werden.

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