Bochum: Seit über sechzig Jahren – Priester feiert Jubiläum

31.01.2023, 11:41 | Lesedauer: 2 Minuten Alexander Luca Alan

Bochum: Seit 65 Jahren ist Franz-Josef Korth als Priester aktiv. Er gibt immer noch Hausgottesdienste.

Foto: BAUER, Dirk / WAZ FotoPool

Bochum-Altenbochum.  Franz-Josef Korth feierte nicht nur seinen 91. Geburtstag, sondern auch sein 65. Priester-Jubiläum. An welchen Freund er bis heute gerne denkt.

Zu Beginn jedes Jahres gibt es für Franz-Josef Korth immer gleich zwei Dinge zu feiern. Zum einen wird der Senior am 31. Januar ein Jahr älter und zelebriert keine zwei Wochen später sein Priester-Jubiläum. Diesmal warteten der 91. Geburtstag und sein 65 Jahr als Priester. Mittlerweile wohnt er im Bochumer St. Anna-Stift und hält dort weiterhin Hausgottesdienste.

Dreht man die Uhr 65 Jahre zurück, steht Franz-Josef Korth mit vier weiteren Diakonen vor einem seiner wichtigsten Tage: der Priesterweihe. Am 11. Februar 1958, dem hundertsten Jahrestag der Marienerscheinung im französischen Lourdes, weihte der damalige Ruhrbischof Dr. Franz Hengsbach seine neuen Priester in St. Joseph in Duisburg – Korths Heimatkirche. „Gebt mir meine „Soldaten“!“, soll Hengsbach gesagt haben. „Ich will sie selber weihen.“

Franz-Josef Korth trägt das Geschenk seines französischen Freundes bis heute um den Hals.  Foto: Alfons Zimmer

Auf Seelsorge-Mission im Ruhrgebiet

Als nun geweihter Priester folgten Stationen als Seelsorger in Essen, Gelsenkirchen, Duisburg und zuletzt in der JVA Krümmede in Bochum. 65 Jahre als Priester kamen und gingen für den 91-Jährigen und trotzdem begrüßt er weiterhin jeden mit einem fröhlichen Spruch. Die Verbindung zum Gedenktag seiner Weihe, dem Fest der Frau von Lourdes, liegt ihm immer noch am Herzen. Vor 65 Jahren an genau diesem Tag begannen die internationalen Soldatenwallfahrten in die Pyrenäenstadt. „Ohne Lourdes hätte sich Europa wohl nicht zusammengefunden.“, sagt Korth.

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Eine besondere Freundschaft

Noch in seiner Zeit als Messdiener in Duisburg, entstand für Korth eine Freundschaft, die damals fast undenkbar schien. Vor Ende des zweiten Weltkrieges befanden sich auch geistliche unter den Kriegsgefangenen in Duisburg. Dazu gehörte auch Priester Abbé Rabineau aus dem verfeindeten Frankreich. In Rabineaus Zeit im Kriegsgefangenenlager in Duisburg bekam er für Seelsorge an Mitgefangenen und Messfeiern regelmäßig Freigang.

Das Bistum wollte ihm in den letzten Kriegsmonaten als Zeichen der Völkerfreundschaft vor allem Gemeindemessdiener aus Duisburg dafür zur Seite stellen. So trafen Franz-Josef Korth und Abbé Rabineau aufeinander und eine lange Freundschaft begann.

Zuerst war es eine Brieffreundschaft, bis Korth seinen Freund in Frankreich persönlich besuchen konnte. „Bis jetzt war es Feindesland. Fahre nun in Freundesland!“, sagte Korth damals stolz. Bis heute trägt der 91-Jährige ein Kreuz um den Hals, dass ihm Rabineau nach dessen Wallfahrt nach Israel einst schenkte.

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